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I. Allgemeine Eindrücke

I. 1. Kleinigkeiten am Rande

I. 2. Museumsstück

I. 3. Sumpf

I. 4. Seifenblasen

I. 5. Der feine Unterschied

I. 6. Leergut

II. Konkrete Fragen

II. 1. Mythos

II. 2. Rechenkunst

II. 3.  Konsequente Inkonsequenz I

II. 4. Das 'Urwort des Seins'

II. 5. Konsequente Inkonsequenz II

II. 6. Heiligung

II. 7. Wahrheit

Nachwort

Zusammenstellung der Fragen

Literaturverzeichnis

 

Rechtfertigung

I. Allgemeine Eindrücke

I. 2. Museumsstück

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I. 2. Museumsstück


 
  Fast viermal hat L sich durch Jüngels Buch gekämpft . . . Sein erster Eindruck: Hier werden Schlachten geschlagen, die Hunderte von Jahren zurückliegen. Denn im Alltag unserer Kirche heute scheint die "Recht- fertigung des Gottlosen" praktisch keine Rolle mehr zu spielen.
 
  Irgendwie erinnert das Buch an einen Traditionsverein. In Leipzig z. B. gibt es einen, der regelmäßig die Völkerschlacht 'wiederholt'. Man hat sich historische Waffen und Kostüme gebastelt, rennt mit denen auf dem Schlachtfeld umher, veranstaltet großes Geschrei und knallt lautstark in der Gegend herum. Anschließend geht man in die Kneipe und trinkt zusammen sein Bier. Das wirkliche Leben spielt sich an ganz anderer Stelle ab.
 
  Es wird allerhand Lärm um die "Gemeinsame Erklärung" gemacht, der Aufmarsch historischer Kostüme in Augsburg war auch recht imposant - doch wen interessiert das wirklich? Als kurz vor der Unterzeichnung zahlreiche Theologen nochmals ihre Bedenken bekundeten, schrieb die regionale Kirchenzeitung auf der Titelseite:
 
  ". . . die Bedenkenträger unter den evangelischen Theologie- professoren . . . Das Aufbäumen . . . kann nur psychologisch gedeutet werden: Das Fähnlein der Aufrechten . . .
  Und für die Gemeinden vor Ort ist die Frage, wie sich die Einigung bei der Rechtfertigungslehre in der Praxis etwa beim gemeinsamen Abendmahl auswirkt, ohnehin wichtiger als der akademische Streit um Formulierungen."
 
  Hören Sie die evangelische Presse, Herr Professor? Die Rechtfertigung des Gottlosen ist ein "akademischer Streit um Formulierungen". Das Hobby schrulliger Professoren . . . L teilt diese Meinung nicht. Aber sie ist bezeichnend für den Stellenwert von 'Rechtfertigung' in unserer Kirche!
 


 
  Ein Bischöfin wird - einen Tag nach ihrer Wahl - im Fernsehen gefragt: "Welche Themen müssen, nach ihrer Meinung, ganz oben auf der Tagesordnung stehen im Gespräch zwischen Kirche und Gesellschaft? Was hat da Priorität?"
 
  Ihre Antwort: "Solidarität zwischen Starken und Schwachen (Arbeitslosigkeit), Nord-Süd (globale Gerechtigkeit), Sonntags-Schutz, Menschenwürde . . . "
 
 
  Gott, Jesus Christus, der Glaube . . . ? Die stehen im Gespräch zwischen Kirche und Gesellschaft offenbar nicht auf der Tagesordnung. Zumindest nicht ganz oben. Und Rechtfertigung schon gar nicht. Das ist nur 'Streit um Formulierungen'; darum sollen sich die Spezialisten in ihren verstaubten Schreibstuben kümmern. (Inzwischen hat sich das geändert. Denn kurze Zeit später wurde - von der EKD-Synode 1999 - die gesamte evangelische Kirche auf Mission umgestellt ! ! ! !)
 
  Wen wundert's, wenn das auf gewöhnliche Kanzeln nicht anders ist? Wenn die darunter versammelte 'Gesellschaft' zwar jede Menge Ermahnungen und gute Ratschläge zu hören bekommt - aber nichts davon, daß es nötig, möglich und unendlich gut und wichtig ist, von Gott 'gerechtfertigt' zu werden.
 


 
  L fragt sich, inwieweit der Professor selber diese Meinung teilt und (ungewollt?) verbreitet? In seinem Buch lobpreist er die 'Rechtfertigungs- lehre' in den allerhöchsten Tönen! S. 13 ". . . ist der Rechtfertigungsartikel zugleich derjenige Glaubensartikel, mit dem die Kirche steht und ohne den sie fällt . . . "
 
   "'Nichts als Tod und Finsternis' sei die Welt ohne den Glaubens- artikel von der Rechtfertigung des Gottlosen - das hatte Martin Luther behauptet. Die Wahrheit dieser Behauptung soll in dieser Studie nachvollzogen werden . . . "
 
   Das steht sogar auf dem Einband!
 
  Vor der genannten EKD-Synode 1999 in Leipzig hat Jüngel ein Grundsatzreferat gehalten. Sein Thema: "Der missionarische Auftrag der Kirche an der Schwelle des Dritten Jahrtausends". Da weiß der Professor plötzlich kaum noch etwas von dem "Glaubensartikel, mit dem die Kirche steht und ohne den sie fällt". Das Thema 'Rechtfertigung' taucht praktisch nicht auf. Das Wort selber findet sich zweimal in (mehr oder weniger) Randbemerkungen.
 
  Und schon gar nichts weiß Jüngel dort von "'Nichts als Tod und Finsternis' sei die Welt . . . " Im Gegenteil, rosarot leuchtend sei sie - die Leute wüßten das nur nicht. Deshalb müssen sie darüber aufgeklärt werden und alles ist in Butter. Das sei Mission!
 
  Sicher, es gibt inhaltliche Parallelen zwischen Buch und Vortrag. Der Professor könnte L's Anfrage vielleicht sogar widerlegen. Dennoch, vom biblischen Ernst und der lutherische Wucht, die im Buch beschworen werden, bleibt im Vortrag nicht viel übrig. Gewaltige Worte auf dem Papier, am grünen Tisch. Vor der Synode, im kirchlichen Alltag, klingt alles schon viel leiser.
 
 
  Ist "Das Evangelium von der Rechtfertigung des Gottlosen" wirklich noch das "Zentrum des christlichen Glaubens"? Oder eher ein alter Hut aus der Reformationszeit? Der gelegentlich entstaubt und ausgestellt wird - um von einigen Neugierigen bestaunt und anschließend wieder weg- geschlossen zu werden?
 
  Wie viele solcher alten Hüte lagern in den Kleiderkammern der Kirchen: in den Bekenntnissen, im Gesangbuch, in den Kirchenverfassungen . . .   Allesamt nett anzusehen; mitunter wie Reliquien herausgeputzt; bei Jubiläen lautstark gefeiert; Studenten als Ballast-Lehrstoff verordnet - im alltäglichen Kirchen- und Gemeindeleben aber völlig aus der Mode? Allerhöchstens noch als Putzlappen zu gebrauchen? Schließlich hat man heutzutage viel modernere Sachen auf dem Kopf . . .

 

 

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