Steckbrief
DAS VERBRECHEN:
- Kirchenleitungen, Synoden usw. befassen sich überwiegend mit Strukturfragen, Stellen- plänen, Finanzen usw. Die Sache selbst, der Glaube, ist dort kaum ein Thema. Theologie wird den Spezialisten an den Universitäten und dem Gutdünken der einzelnen Pfarrer überlassen.
- In der Folge ist "ein garstiger Graben" aufgebrochen zwischen Kanzel und Gemeinde; zwischen Fachtheologen und Laien; zwischen dem, was viele Pfarrer predigen, und dem, was Menschen zum Glauben - im Leben und im Sterben - brauchen.
- Dieser "garstige Graben" wird zwar gelegentlich angesprochen, aber es ist nicht zu erkennen, daß ernsthaft etwas zu seiner Überwindung getan würde. Laien werden - in theologischen Fragen - nicht gehört. Sie haben in unserer Kirche keine Stimme. Sie melden sich kaum zu Wort. Wenn einzelne es versuchen, dann werden sie ignoriert.
GESUCHT WERDEN:
Laien, die verrückt genug sind, etwas gegen diesen 'Stachel zu löcken'. Nach Möglichkeit Gemeinde-Älteste (KV, GKR) mit einem weiten Herzen, die
- sich ernsthaft für Glaube und Theologie interessieren
- graue Haare bekommen angesichts der theologischen Schwindsucht unserer Kirche
- Interesse, Kraft und Zeit haben, um sich mit vereinten Kräften für ein ökumenisches Gespräch zwischen Gemeinde und Kirchenoberen bzw. Fachtheologen einzusetzen. Und z. B. Interesse an einem "Arbeitskreis für Gemeinde und ev. Theologie" haben.
VERWECHSLUNGS-GEFAHR
Es gibt - Gott sei Dank - viele Laien, die sich von Herzen in ihren Gemeinden engagieren. Und dort bis über beide Ohren eingespannt sind. Solchen Gemeinde-Praktikern sollen nicht noch mehr Belastungen aufgehalst werden. Hier geht es ausschließlich um Christen, die (auch) Zeit und Freude für die Theorie haben und über ihre Gemeinden hinaus an unserer Kirche leiden.
BELOHNUNG
- In dieser Kirche: keine. Der Graben ist unüberwindlich! Es ist absolut völlig ausgeschlossen, daß Laien an der geistlichen Lage unserer Kirche grundsätzlich etwas ändern könnten. Dazu bräuchte es eines Geschehens gewaltiger als die Reformation. Das kann nur Gott allein.
- Im persönlichen Leben: der 'Horizont' kann weiter werden. Wenn z. B. einige Älteste einen gemeinsamen Brief mit ihren theologischen Anfragen an einen Bischof schicken, müßte der ja (theoretisch) irgendwie reagieren. So kann man Erfahrungen sammeln. Die werden nicht immer positiv sein; aber es sind Erfahrungen, die helfen, unsere Kirche besser zu verstehen.
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