Vorträge
Juli 2008
I S R A E L
- Es gibt Menschen und es gibt Sachen. Beide sind konsequent zu trennen. Über Sachen kann man distanziert theoretisieren; mit Menschen geht das nicht. Das Folgende sind theoretisch-abstrakte Thesen - weit weg, in sicherer Entfernung. Für ein Gespräch mit Betroffenen sind sie nicht geeignet. Das sollte zuallererst mit weit geöffneten Ohren geführt werden . . .
- Das Thema gleicht einem Ozean. Hier wird versucht, diesen Ozean mit einem Teelöffel auszuschöpfen. Um den Umfang in wenigstens halbwegs erträglichen Rahmen zu halten, sind einige Passagen klein gedruckt. Die sind an sich sinnvoll; beim mündlichen Vortrag sind sie entfallen.
Vorrede I. Das Volk der Juden ist ein merkwürdiges Gebilde. Es vereinigt in sich zwei Extreme, wie sie größer nicht sein könnten:
1. Die Juden sind das "Volk Gottes". Gott hat sie aus allen anderen Völkern auf der Erde ausgesucht, erwählt, herausgehoben. Gott hat eine besondere, einzigartige Beziehung zu diesem Volk. Die Juden spielen - nach jüdischem und christlichem Verständnis - eine besondere, einzigartige Rolle in der Geschichte der Menschheit.
Es beginnt mit Abraham; 1Mo 12,1ff: "Und der Herr sprach zu Abraham: ’... ich will dich zu einem großen Volk machen ... Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.’"
Es setzt sich fort bei Mose; 5Mo 7,6f: "Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott. Dich hat der HERR, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind."
Für König David war es selbstverständlich; genau so wie für den Propheten Jesaja; Jes 43,1: "Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!" (In Klammer: Dieses Bibelwort wird von Christen gerne geklaut; durchaus auch zu recht geklaut. Dennoch, es bezieht sich zuerst und in erster Linie auf das Volk der Juden, auf Israel! Klammer zu.)
Auch Paulus bestätigt ausdrücklich; Rö 11,28f: Die Juden sind nach Gottes gnädiger Wahl "Geliebte um der Väter willen. Denn Gottes Gaben und Berufungen können ihn nicht gereuen."
Und am Ende der Bibel, in der Offenbarung, wird das himmlische Jerusalem beschrieben; Off 21,10-14: "... hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, nämlich der zwölf Geschlechter Israel ... Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes." D. h., in der Ewigkeit werden Juden und Christen gleichberechtigt miteinander bei Gott sein.
Kurz: Vom Anfang ihrer Geschichte, von Abraham an, über die Jahrtausende hinweg bis heute; und weiter bis über das Ende der Zeit hinaus, bis in die Ewigkeit - steht über dem Volk der Juden Gottes Zusage; Jer 31,3: "Ich habe dich je und je geliebt."
2. Das andere Extrem: Gott liebt Israel. Und deswegen hat er mit diesem Volk ein Abkommen, einen Vertrag, ein Bündnis geschlossen. Und dieses Abkommen wird in der Bibel oft mit einer Hochzeit verglichen, mit dem Bund der Ehe. Gott hat das Volk Israel gewissermaßen geheiratet. (Früher benutzte man dafür das heute mißverständliche Wort "Testament". Deshalb gibt es in der Bibel ein altes und ein neues Testament. Verständlicher wäre: alter und neuer Vertrag; alter Bund und neuer Bund.)
Wenn nun jemand heiratet, dann übernimmt sie oder er eine gewisse Verantwortung; sie oder er muß sich entsprechend verhalten. Z. B. kann eine Ehefrau nicht ständig über die Stränge schlagen, sondern muß den Aufgaben und der Verantwortung gerecht werden, die sie als verheiratete Frau (und Mutter) nun einmal hat. Und umgekehrt, für den Mann, gilt das selbstverständlich ganz genau so.
Aber genau das hat Israel über weite Strecken nicht getan. Die Bibel ist voll von Klagen darüber, daß dieses Volk seiner Verantwortung nicht nachkommt, dem Bund mit Gott untreu ist.
Gott beschwert sich z. B. wieder und wieder, daß seine Gebote nicht eingehalten werden; daß die Juden sich gegenseitig Unrecht tun. Und da besonders, daß den sozial Schwachen übel mitgespielt wird; Jes 10,1ff: "Weh denen, die unrechte Gesetze machen, und den Schreibern, die unrechtes Urteil schreiben, um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der Elenden in meinem Volk, daß die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre Beute werden!"
Oder der jüdischen Geistlichkeit - den Propheten, den Priestern, den "Pharisäern und Schriftgelehrten" - wird vorgeworfen, sich häufig mehr um das eigene Wohlergehen zu kümmern als um Gott und den Glauben. (Z. B. Mk 20,46ff: "Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die es lieben, in langen Gewändern einherzugehen, und lassen sich gerne grüßen auf dem Markt und sitzen gern obenan in den Synagogen und bei Tisch; sie fressen der Witwen Häuser und verrichten zum Schein lange Gebete.") Und vor allem wird kritisiert, daß sie nicht die Wahrheit sagen. Sie predigten nicht das, was Gott ihnen aufgetragen hatte; sondern das, was sie sich selber ausgedacht hatten bzw. was die Leute gerne hören wollten; Jer 8,11: "Denn sie gieren alle, klein und groß, nach unrechtem Gewinn; Priester und Propheten gehen mit Lüge um und heilen den Schaden meines Volkes nur obenhin, indem sie sagen: 'Friede! Friede!' und ist doch kein Friede."
Das größte Vergehen: Das erste Gebot lautet, "Ich bin der HERR, dein Gott, du sollst keine anderen Götter haben neben mir." Das gilt sinngemäß für jede Ehe: Ich bin dein Mann oder deine Frau, du sollst keinen anderen oder keine andere haben neben mir. Aber auch hier ist die Bibel voll von Klagen, daß Israel eben doch zu anderen Göttern gebetet hat; zu damaliger Zeit waren das vorwiegend Götterbilder bzw. Statuen aus Holz oder Stein. Und Gott hat das tatsächlich wie Ehebruch empfunden und entsprechend reagiert. (Z. B. Jer 3,9: "... scheut sich das treulose Juda nicht, sondern geht hin und treibt auch Hurerei. Und ihre leichtfertige Hurerei hat das Land unrein gemacht, denn sie treibt Ehebruch mit Stein und Holz.")
Kurz: im alten Israel ging es offenbar genau so zu wie im Deutschland von heute: soziale Ungerechtigkeit, die Kirche hat den Leuten kaum etwas zu sagen und die meisten Leute kümmern sich um alles Mögliche nur nicht um Gott.
Gewissermaßen die Krönung dieses Fehlverhaltens, der absolute Höhepunkt: Jesus Christus, der Sohn Gottes, wird gekreuzigt. Dieses Geschehen übersteigt menschliches Vorstellungsvermögen: Die Juden sind das Volk Gottes. Seine Theologen und Priester sind Diener Gottes. Sie haben sich allen Ernstes nach Kräften bemüht, den Willen Gottes zu tun. Und dann kommt Gott; er "besucht sein Volk" - und seine Diener schlagen ihn ans Kreuz; sie bringen ihn um.
Die Spannung zwischen beiden Extremen läßt sich nicht in Worte fassen: Auf der einen Seite Gottes geliebtes, auserwähltes Volk - auf der anderen Seite, das was die Juden tun.
Oder im Bilde gesprochen: Wir verstehen unser Kirchengebäude als "Haus Gottes". Das Gebäude ist die eine Sache; was in diesem Gebäude getrieben wird, ist eine andere Sache. Das kann mit Gott zu tun haben - muß aber nicht. Ich habe gehört von einem Pfarrer, der gerne mal in die Kneipe ging. Wenn die dann Feierabend machte, schnappte er sich einen Kasten Bier und zog mit seinen Kumpels in die Kirche und hat dort weiter geskatet. Es soll auch vorgekommen sein, daß ein Pfarrer in der Kirche auf frischer Tat beim Ehebruch erwischt wurde.
Ähnlich ist es mit den Juden. Die eine Sache: Israel war und ist und bleibt Gottes Volk - aber was innerhalb dieses Volkes getrieben wird, das ist eine völlig andere Sache. Das kann was mit Gott zu tun haben, muß aber nicht. Im Gegenteil, oft genug - nicht immer, aber sehr oft - besteht eine gewaltige Spannung zwischen beiden Polen; zwischen himmlischer Erwählung und irdischer Realität.
Vorrede II. In der Bibel findet sich eine enge, praktisch unauflösbare Beziehung zwischen dem Volk der Juden und dem Land der Juden; und da ganz besonders Jerusalem.
Auch das beginnt bei Abraham; 1Mo 13,14f: "Der HERR sprach zu Abraham: Hebe deine Augen auf und siehe von der Stätte aus, wo du wohnst, nach Norden, nach Süden, nach Osten und nach Westen. Denn all das Land, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen geben für alle Zeit."
Bei Mose und Josua wird dies bestätigt; Jos 1,1ff: "Nachdem Mose ... gestorben war, sprach der HERR zu Josua ... mach dich nun auf und zieh über den Jordan, du und dies ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Israeliten, gegeben habe. Jede Stätte, auf die eure Fußsohlen treten werden, habe ich euch gegeben, wie ich Mose zugesagt habe." (s. auch 1Mo 12,7; 17,8; 5Mo 6,18 u. 23)
Juden sind überzeugt: Dieses Land Kanaan, heute Palästina, ist das "verheißene Land"; das hat Gott uns gegeben; es ist unser Land. Und diese Überzeugung konzentriert sich ganz besonders auf Jerusalem als "Stadt Gottes"; Ps. 48,2f: "Groß ist der HERR und hoch zu rühmen in der Stadt unseres Gottes auf seinem heiligen Berge. Schön ragt empor der Berg Zion, daran sich freut die ganze Welt, der Gottesberg im Norden, die Stadt des großen Königs." ("Zion" meinte ursprünglich einen Hügel innerhalb Jerusalems; heute ist es Symbol für den Tempel oder die ganze Stadt oder auch ganz Israel.)
Diese Überzeugung steckt natürlich voller Sprengstoff; denn: Als Abraham in dieses Land kam, war es bereits besiedelt. Als Israel aus Ägypten kam und unter Josua in Kanaan einmarschierte, wohnten dort Menschen, lebten dort andere Völker. Und die sind nicht freundlich winkend abgezogen, sondern haben ihren Besitz verteidigt. Die Israeliten konnten das Land nur in Besitz nehmen, indem sie es eroberten; indem sie Krieg führten und andere Menschen vertrieben oder gar getötet haben.
Diese unbequeme Tatsache gipfelt in dem Glauben: Der Erfolg dieser Eroberungen beruht nicht auf der Tüchtigkeit der Juden; beruht nicht auf ihrer militärischen Überlegenheit. Sondern sie haben das Land nur erobern können, weil Gott ihnen beim Kampf geholfen hat; Ps 44,3f: "Du [Gott] hast mit deiner Hand die Heiden vertrieben, sie [die Israeliten] aber hast du eingesetzt; du hast die Völker zerschlagen, sie aber hast du ausgebreitet. Denn sie haben das Land nicht eingenommen durch ihr Schwert, und ihr Arm half ihnen nicht, sondern deine Rechte, dein Arm und das Licht deines Angesichts; denn du hattest Wohlgefallen an ihnen."
Aber; Gott hat auch klipp und klar deutlich gemacht: diese seine Hilfe ist an Bedingungen geknüpft. Er erwartet, daß Israel sich wie eine - in Anführungszeichen - "gute Ehefrau" verhält. Tun sie das, wird Gott sie segnen; tun sie's nicht, wird Gott sie strafen. In 3Mo 26 (und 5Mo 28) findet sich ein regelrechter Katalog von einerseits Wohltaten, wenn die Juden Gott gehorchen - und andererseits von Strafen, wenn sie ihm nicht gehorchen. Die Strafen - ähnlich wie in Flensburg - steigern sich von Fall zu Fall: Krankheiten, Mißernten, Raubtiere, übermächtige Feinde, Hunger, Zerstörung. Und als schwerste Strafe, gewissermaßen als allerletzte Erziehungsmaßnahme; 3Mo 26, 32f: "So will ich das Land wüst machen, daß eure Feinde, die darin wohnen werden, sich davor entsetzen. Euch aber will ich unter die Völker zerstreuen und mit gezücktem Schwert hinter euch her sein, daß euer Land soll wüst sein und eure Städte zerstört."
In 5Mo 11,26ff heißt es: "Siehe, ich lege euch heute vor den Segen und den Fluch: den Segen, wenn ihr gehorcht den Geboten des HERRN, eures Gottes ... den Fluch aber wenn ihr nicht gehorcht ..." Verfolgt man nun im alten Testament die Geschichte Israels, dann erinnert die mitunter an ein Pendel - sie schwingt hin und her zwischen Segen und Fluch: Gott segnet - den Juden geht es gut - sie schlagen über die Stränge und werden ungehorsam - Gott straft - ihnen geht es schlecht - sie bessern sich und gehorchen - Gott segnet - ihnen geht es gut - sie hauen über die Stränge - Gott straft - ihnen geht es schlecht - sie bessern sich und gehorchen . . . Immer wieder hin - her, Segen - Fluch. (s. auch Ri2,11ff)
Doch irgendwann ist mal das Maß voll; Jer 1,15f: "Denn siehe, ich will rufen alle Völker der Königreiche des Nordens, spricht der HERR, daß sie kommen sollen und ihre Throne setzen vor die Tore Jerusalems und rings um die Mauern her und vor alle Städte Judas. Und ich will mein Gericht über sie ergehen lassen um all ihrer Bosheit willen, daß sie mich verlassen und andern Göttern opfern und ihrer Hände Werk anbeten."
So ist es dann auch gekommen: Die Babylonier eroberten 597 v. Chr. Jerusalem (nochmals 587) und führten große Teile der Bevölkerung (Oberschicht und Mittelstand) in die "Babylonische Gefangenschaft". Das "Volk Gottes" und das Land bzw. die "Stadt Gottes" wurden getrennt.
Rund 650 Jahre später geschieht das erneut; allerdings mit noch viel schlimmeren Folgen: 70 n. Chr. (endgültig 135) wird Jerusalem von den Römern erobert und die Juden in alle Welt zerstreut . . .
Als Ursache dafür steht in Lukas 19,41ff: Jesus sah "die Stadt und weinte über sie und sprach: Wenn doch auch du erkenntest zu dieser Zeit, was zum Frieden dient! Aber nun ist's vor deinen Augen verborgen. Denn es wird eine Zeit über dich kommen, da werden deine Feinde um dich einen Wall aufwerfen, dich belagern und von allen Seiten bedrängen, und werden dich dem Erdboden gleich machen samt deinen Kindern in dir und keinen Stein auf dem andern lassen in dir, weil du die Zeit nicht erkannt hast, in der du heimgesucht worden bist." Dies gipfelt am Kreuz: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun."
Allerdings; der Strafenkatalog in 3Mo 26 geht noch weiter; Vers 44: "Aber wenn sie auch in der Feinde Land sind, verwerfe ich sie dennoch nicht ..." D. h., Vertreibung ist eine Strafe - aber sie ist nicht endgültig. Israel bleibt trotz allem Gottes Volk. Und so taucht in diesem Zusammenhang immer wieder die Zusage auf: Gott wird die Juden zurückbringen in ihr Land.
Zum Beispiel 5Mo 30,1ff: "Wenn nun dies alles über dich kommt ... wenn du unter den Heiden bist, unter die dich der HERR, dein Gott, verstoßen hat, und du dich bekehrst zu dem HERRN, deinem Gott, daß du seiner Stimme gehorchst, du und deine Kinder ... so wird der HERR, dein Gott, deine Gefangenschaft wenden und sich deiner erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, unter die dich der HERR, dein Gott, verstreut hat. Wenn du bis ans Ende des Himmels verstoßen wärst, so wird dich doch der HERR, dein Gott, von dort sammeln und dich von dort holen und wird dich in das Land bringen, das deine Väter besessen haben, und du wirst es einnehmen ..."
Und so ist es auch - zumindest bisher - immer gekommen: Die Juden haben ihr "verheißenes Land" praktisch dreimal besetzt: Nach dem Auszug aus Ägypten unter Josua (im 14. Jahrhundert v. Chr.); nach 70 Jahren babylonischer Gefangenschaft unter Esra und Nehemia (um 500 v. Chr.) und im vergangenen 20. Jahrhundert unter David Ben Gurion - nach ca. 1900 Jahren Zerstreuung unter alle Völker. Und dies - zumindest laut Bibel - immer im Auftrag und mit der Unterstützung Gottes. (s. auch z. B. 5Mo 4,37f; Jes 43,5ff; Jer 30,8ff; 31,8ff; Hes 20,41ff)
Zur Sache
Wenn man sich heute öffentlich über Juden oder gar den Holocaust äußert, muß man größte Vorsicht walten lassen. Z. B. hat mal ein CDU-Bundestagsabgeordneter in seinem Wahlkreis eine Rede gehalten; sinngemäß: Bei der russischen Revolution waren zahlreiche Juden an maßgeblicher Stelle beteiligt und haben schwere Verbrechen begangen. Dennoch darf man die Juden nicht als Tätervolk bezeichnen. Und so wie die Juden kein Tätervolk sind, sind auch die Deutschen keines. Eine Woche später ging die Meldung durch die Medien: Hohmann bezeichnet Juden als Tätervolk. Es gab einen Riesenrummel; nach kurzer Zeit ging die CDU einschließlich Frau Merkel vor den Medien in die Knie und hat diesen Abgeordneten aus der Partei geschmissen - was praktisch einem Berufsverbot gleichkam.
(Wohlgemerkt: Über diese Argumentation kann und muß man streiten; dennoch: Hohmann jedenfalls ist in einer Flut aus Lüge und Verleumdung untergegangen.)
Oder: in der öffentlich gemachten Meinung scheint "Judenmission" ein noch größeres Vergehen zu sein als z. B. “Islamophobie“ oder “Homophobie“. Wer den Juden was über den Juden Jesus Christus erzählen will, der betriebe "Fortsetzung des Holocaust mit anderen Mitteln". Oder: der Papst erlaubt den Katholiken am Karfreitag für “die Erleuchtung der Juden“ (?) zu beten – sofort erhebt sich ein Sturm der Entrüstung.
Kurz: die Juden und besonders der Holocaust stehen gewissermaßen unter ideologischen Naturschutz; ein unüberlegtes Wort und man riskiert Kopf und Kragen.
Auf der anderen Seite: in dieser veröffentlichten Meinung gilt der Staat Israel weithin als Wurzel allen Übels im nahen Osten. Das wird nicht immer so deutlich gesagt, aber unterschwellig klingt das in aller Regel an: Juden sind Täter; Palästinenser sind Opfer. Wenn der Staat Israel sich nicht so stur und bösartig anstellen würde, wäre alles besser. Die Israelis brauchten nur alle Wünsche der Palästinenser zu erfüllen und sofort bräche in Jerusalem und Umgebung himmlischer Friede aus.
In Deutschland: Juden Hurra!; im nahen Osten: Israel Pfui. Die Frage lautet: Wieso das? Wieso werden – zumindest in den Medien - die Juden bei uns hier praktisch vergöttert; der Staat Israel aber praktisch verteufelt?
(In Klammer. Auch in diesen Fragen verhält sich die evangelische Kirche wie sie es immer tut. In heiklen Fragen eiert sie etwas herum, sagt im Kern aber genau das Gleiche wie alle anderen auch: 'Juden Hurra; Judenmission ist ganz schlecht. Staat Israel ist schwierig; nichts Genaues sagen wir nicht.' EKD-Studie "Christen und Juden III", S. 81 und 87: "Umstritten ist, ob es für Christen theologische Gründe gibt, für den Staat Israel besonders einzutreten und welche Bedeutung für sie das Land der Verheißung hat ... Eine religiöse Überhöhung des Staates Israel ist theologisch unzulässig und gefährdet die Bemühungen um einen friedlichen Interessenausgleich zwischen den Bürgern des Staates Israel und seinen arabischen Nachbarn."
Ich war Zeuge, als ein Doktor der Theologie gefragt wurde; sinngemäß: "Ist die Gründung des Staates Israel auch von Gott gewirkt?" Seine Antwort: "Das müßte man einen jüdischen Theologen Fragen." Auf deutsch: 'Vorsicht; zu diesem Thema sage ich lieber nichts.'
Besonders kurios präsentiert sich der evangelische Kirchentag. Dort gibt es immer einen Markt der Möglichkeiten, wo Organisationen sich und ihre Arbeit vorstellen können. Dort darf im Grunde jeder auftreten, der sich einigermaßen 'politisch korrekt' verhält. Mit einer gravierenden Ausnahme: Juden, die an Jesus Christus glauben. Die sind dort nicht erwünscht.
Mit anderen Worten: Da werden Menschen von diesem Markt der Möglichkeiten - und damit praktisch von Kirchentag selbst - ausgeschlossen mit der Begründung: 'Ihr seid hier nicht willkommen; ihr seid Juden.' Antisemitismus in Reinkultur!
Anders herum ist es genau so traurig: 'Ihr habt hier nichts zu suchen, weil ihr Christen seid. Wäret ihr richtige Juden, wäret ihr gerne gesehen. Da ihr aber Christen seid, haben wir auf dem evangelischen Kirchentag keinen Platz für euch. Leute wie Petrus und Paulus haben hier keinen Zutritt.' Klammer zu.)
Gott ist normalerweise weit weg. Wir Menschen leben unser Leben, - weithin - als ob es ihn nicht gäbe. Wir machen, was wir wollen. Und Gott läßt uns gewähren. Er funkt nicht dazwischen. Also leben Gott und Menschen nebeneinander her und kommen sich gegenseitig nicht ins Gehege. Allerdings, es gibt Ausnahmen; z. B. Jesus Christus. Nach christlichem Verständnis ist in seiner Person Gott selbst Mensch geworden. Gott hat auf unserer Erde als Mensch unter Menschen gelebt. Es gab gewissermaßen eine unmittelbare Begegnung, einen direkten Kontakt, zwischen Gott und Menschen. Und prompt gab es Ärger. Es kam zur Konfrontation. Das Ergebnis ist bekannt: Gott wurde getötet.
(In Klammer: Es gibt Leute, die sind professionelle Falschversteher. Die drehen einem schnell mal das Wort im Munde herum und geben Argumente, die ihnen unbequem sind, gerne verzerrt und entstellt wieder. Deshalb sei betont: Ich sage nicht: die Juden sind Gottesmörder. Sondern ich sage: Der Mensch bzw. die Menschen sind Gottesmörder. Hätte Jesus in Berlin gelebt oder in New York oder in Tokio oder wo auch immer - es wäre ihm dort vermutlich genau so ergangen wie in Jerusalem.)
Ein anderer Punkt, wo Gott und Mensch in direkten Kontakt kommen, ist die Bibel. Nach christlichem Verständnis ist die Gottes Wort. D. h., was Gott uns Menschen sagen will, steht in diesem Buch. Und siehe da, auch hier kommt es zur Konfrontation: in vielen Kulturkreisen ist die Bibel unerwünscht (von den Kommunisten bis zu den Moslems . . .). Mancherorts ist sie ausdrücklich verboten; steht ihr Besitz unter Strafe.
Im aufgeklärten Europa wird diese Konfrontation in anderer Form ausgetragen: die Bibel wird von innen heraus aufgeweicht bzw. ausgehöhlt; sie wird umgedeutet. Bestes Beispiel; die theologische "Wissenschaft" behauptet: am Ostermorgen war Jesu Grab nicht leer. D. h., in der Bibel kann stehen, was will, aber die Theologen wissen es besser: Maria war keine Jungfrau; die Ostergeschichten sind Legenden; die Erde entstand nicht durch Schöpfung sondern durch Evolution; Homosexualität ist gut usw. usw. Kurz: Gottes Wort wird so lange "interpretiert" und zurechtgebogen, bis "Gott" angeblich genau das sagt, was der Mensch hören will.
Ein dritter Punkt, wo Gott und Menschen sich reiben, sind die Christen. Denn die sind - nach christlichem Verständnis - "Gottes Kinder". Auch die wurden und werden abgelehnt, in unterschiedlicher Form und unterschiedlicher Intensität. Das begann mit der Steinigung des Stephanus, Kaiser Nero . . . und ist heute noch nicht zu Ende. Im Gegenteil, es seinen noch nie so viele Christen wegen ihres Glaubens getötet worden wie im vergangenen 20. Jahrhundert. Im "christlichen" Europa ist es wieder etwas anders, hier sind Christen (wenigstens derzeit noch) gerne gesehen - so lange sie sich so verhalten wie alle anderen Leute auch. Wenn sie sich jedoch unterscheiden, werden sie schief angekuckt. Je ernster sie Gottes Wort nehmen und je konsequenter sie ihren Glauben leben, umso heftiger werden sie als "Fundamentalisten" beschimpft und ausgegrenzt.
Ein weiterer Punkt, wo Gott und Menschen einander unmittelbar begegnen, ist halt das "Volk Gottes". Auch bei dieser Berührung das gleiche Ergebnis: Es gibt Ärger. Der Mensch entpuppt sich erneut als Feind Gottes; bzw. hier als Feind des Volkes Gottes. Die Juden wurden über die Jahrtausende hinweg immer wieder gehaßt und bekämpft. Das geschah in unterschiedlichen Formen und in unterschiedlicher Intensität, aber sie waren immer wieder Fremde, Außenseiter, Ausgestoßene - von Abraham bis ins dritte Reich.
Kurz: wo Gott und Menschen einander berühren, miteinander in Kontakt kommen, dort geraten sie aneinander, dort kommt es zur Konfrontation. Die Menschheit lehnt sich gegen Gott auf. Sie duldet nicht, daß jemand über ihr steht, dem sie gehorchen soll. "Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche" (Luk 19,14). Oder Ps 2,2f: "Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Herren halten Rat miteinander wider den HERRN und seinen Gesalbten: Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Stricke!“
Und diese Konfrontation wird umso heftiger, je deutlicher Gott in Erscheinung tritt, je intensiver er in das Geschehen eingreift. Wo es nur schwache Juden gibt, dort ist alles einigermaßen in Ordnung. Je stärker die Juden aber werden, umso größer wird die Ablehnung. Das gilt besonders dort, wo sie als geschlossene Einheit, als Volk, auftreten, als eigenständige Nation, als selbstständiger Staat; dort, wo das Volk Gottes und das Land bzw. die Stadt Gottes zusammenfinden.
Nochmals: Das Kirchengebäude, das Haus Gottes, ist die eine Seite; was darin getrieben wird eine andere. Was die Juden sind, das Volk Gottes, ist eine Seite, was sie tun eine andere. Hier bei uns in (West-) Europa scheint zu gelten: Diese andere Seite, was Juden tun, wird anerkannt. Da hat - offiziell - kaum jemand was dagegen. Da scheinen sich die Juden von allen anderen Menschen kaum zu unterscheiden. Die erste Seite aber wird abgelehnt. Der Gedanke an ein von Gott auserwähltes Volk wird nicht akzeptiert.
Solange die Juden - wie hier in Deutschland - als exotische Sonderlinge auftreten, werden sie toleriert. Mehr noch; wenn sie sich politisch korrekt anpassen und alles mitmachen, werden sie sogar gefeiert; sprich: sie werden von der derzeit herrschenden Aufklärungs-Ideologie vereinnahmt und benutzt bzw. sind Teil davon. Wenn aber Gott eingreift und sein Volk zurückbringt in das Land ihrer Väter, dann läßt die Toleranz stark nach. Das wird nicht akzeptiert. Denn: der Staat Israel ist letztlich ein Beweis für die Existenz des Gottes, der durch die Bibel redet. Der Staat Israel ist ein Beweis für die Kraft dieses Gottes, der sein Volk nach 1900 Jahren wieder sammelt aus all den Völkern, unter die er es verstreut hatte.
Und das darf nicht sein. Das lehnt die Menschheit ab. Es darf nicht sein, daß Gott in die Geschichte, in das Weltgeschehen direkt eingreift. Also regt sich Widerstand - mal versteckt, mal offen; mal diplomatisch verpackt, mal aggressiv.
Wenn jemand sich ernsthaft mit diesen Fragen beschäftigt, dann zeigt sich in vielen Fällen wieder diese tiefste, innerste Grundentscheidung im Menschen. Und diese Grundentscheidung wirkt wie eine Brille, durch die man dann den gesamten Nahost-Konflikt betrachtet: Wer kategorisch ablehnt, daß Gott dort am Werk ist, der wird auch den Staat Israel ablehnen. Wenn ich aber glaube, daß Gott - mein eigener Gott - sich dort gewissermaßen erneut offenbart, dann werde ich eine völlig andere Sicht der Dinge haben.
Die Einen werden tausend Dinge finden, die Israelis falsch machen; und zehntausend Argumente dafür, daß Israel für alle Probleme verantwortlich ist. Die Anderen sind überzeugt, daß die Palästinenser bzw. die Muslime gar keinen Frieden wollen; daß sie folglich jede friedliche Lösung hintertreiben werden und nicht eher Ruhe geben, “bis sie die Juden ins Meer geworfen haben“.
Kurz: Die Konfrontation zwischen Gott und Mensch fand ihren ersten Höhepunkt in Jesus Christus. Doch der ist nicht mehr da; er ist wieder in den Himmel zurückgekehrt. Das nächste "Schlachtfeld" war die Christenheit. Doch die wurde - zumindest in Europa - von innen heraus zersetzt und zerstört; sie existiert praktisch nicht mehr. Unsere Kirche ist ein Ort, wo Gott kaum noch anzutreffen ist; wo Gott - weithin - schweigt. Folglich wird unsere Kirche auch nur selten angegriffen; sie wird ignoriert, weil sie belanglos ist.
Heute ist der einzige Ort wo man - von Europa aus - Gott begegnen oder Gott beobachten kann: Jerusalem. Das ist der entscheidende Punkt, oder das ’Hauptschlachtfeld’, wo die Konfrontation zwischen Gott und Menschen – für alle sichtbar - stattfindet. Der Staat Israel ist der Ort, wo diese Konfrontation sich immer mehr zuspitzt.
Ein wesentlicher Konfliktpunkt ist: Jerusalem gilt als Heilige Stadt - nicht nur der Juden und Christen sondern auch der Muslime. Für Juden und Christen ist das klar: Die Stadt war ca. 1000 Jahre die Hauptstadt des jüdischen Staates; der Tempel dort war das wichtigste Heiligtum Israels. Jesus Christus hat dort gelebt, ist in Jerusalem gestorben und auferstanden. Und für die Muslime? Im Alten Testament würde Jerusalem 657mal erwähnt; im Neuen Testament 154mal - und im Koran 0mal. Der Koran erwähnt Jerusalem nicht. Es gibt lediglich die Überlieferung: Mohammed habe geträumt, er sei mit einer Art fliegenden Esel in einer Nacht nach Jerusalem geritten und von dort mit einer Leiter in den Himmel zu Allah aufgestiegen. Das ist alles. Jerusalem ist für die Muslime heilig - wegen eines Traumes!
Auch unter muslimischer Herrschaft habe die Stadt meist nur eine untergeordnete Rolle gespielt. In "Die letzte Schlacht um Jerusalem" von Moussa Afschar wird die Bilanz gezogen; Seite 49: "Zu einer 'heiligen Stadt der Muslime' scheint Jerusalem erst nach seiner Einnahme im 20. Jahrhundert durch die Juden geworden zu sein. Erst ab diesem Datum fingen die Muslime an, die 'hohe Bedeutung von Al-Quds' zu betonen."
Nachwort: Wie wird es weitergehen? Bzw. wie wird die Geschichte enden?
Immer wenn es zum Kampf kam zwischen Gott und Menschen, haben die Menschen über Gott triumphiert. Dennoch sind diese Kämpfe meist anders ausgegangen, als die Menschen geplant hatten: Jesus wurde am Kreuz getötet - doch zwei Tage später ist er auferstanden. Sein Grab war wieder leer (auch wenn viele Theologen das nicht wahrhaben wollen). Nero und andere römische Kaiser haben Christen verfolgt und getötet - doch "das Blut der Märtyrer wurde zum Samen der Kirche"; der christliche Glaube verbreitete sich dadurch nur umso schneller. Die evangelische Kirche in Deutschland liegt - geistlich gesehen - in den letzten Zügen; doch außerhalb Europas wachsen die Kirchen vielerorts mit großer Kraft (sogar aus islamischen Ländern werden erstaunliche Dinge berichtet!) Es gab auch mal jemanden, der plante die "Endlösung der Judenfrage" und hat ca. sechs Millionen von ihnen ermorden lassen - mit dem Ergebnis: drei Jahre später konnten die Juden wieder nach Hause, in ihren eigenen Staat, zurückkehren.
Und wie wird "die Schlacht um Jerusalem" enden? Das ist eine extrem spannende Frage! Denn dort geht es im Kern darum: Wer ist stärker - der Gott der Juden oder der Gott der Muslime oder auch der Gott der Aufklärung, der gute Wille des Menschen? Die Muslime argumentieren: Die Kreuzritter hatten Jerusalem 100 Jahre besetzt, dann wurden sie besiegt - also können die Juden ruhig 100 Jahre in Jerusalem bleiben - dann werden sie wieder vertrieben. Diese Stadt gehört den Muslimen. Die Aufklärer dürften sinngemäß meinen: Jerusalem ist die Stadt des Friedens; dort werden alle drei monotheistischen Weltreligionen einander im "Weltethos" der Toleranz begegnen.
Und die Bibel? Da wurde vor ca. 2500 Jahren aufgeschrieben; Sacharja 12,1ff: "Von Israel spricht der HERR, der den Himmel ausbreitet und die Erde gründet und den Odem des Menschen in ihm macht: Siehe, ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten für alle Völker ringsumher ... Zur selben Zeit will ich Jerusalem machen zum Laststein für alle Völker. Alle, die ihn wegheben wollen, sollen sich daran wund reißen; denn es werden sich alle Völker auf Erden gegen Jerusalem versammeln. Zu der Zeit will ich alle Rosse mit Scheu und ihre Reiter mit Wahnsinn schlagen; aber über das Haus Juda will ich meine Augen offen halten ... Die Bürger Jerusalems sollen getrost sein in dem HERRN Zebaoth, ihrem Gott! ... Jerusalem soll auch fernerhin bleiben an seinem Ort ...
Zu der Zeit wird der HERR die Bürger Jerusalems beschirmen ... Aber über das Haus Davids und über die Bürger Jerusalems will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebetes. Und sie werden mich ansehen, den sie durchbohrt haben, und werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und werden sich betrüben, wie man sich betrübt um den Erstgeborenen."
Leute, die etwas Ahnung haben, sagen: Wenn in solchen Texten von Rossen und Reitern die Rede ist, dann stehen "Rosse" wohl für die Armeen und "Reiter" für die Regierungen. Wenn also steht "ich will die Reiter mit Wahnsinn schlagen", dann heißt das: Gott will die Regierenden (und ihre Propaganda-Instrumente, die Medien) mit Wahnsinn schlagen, daß sie nicht mehr wissen, was sie tun; daß sie wie die Wahnsinnigen gegen Jerusalem anrennen.
Dennoch: "Jerusalem soll auch fernerhin bleiben an seinem Ort". Das nicht, weil die Juden so stark und tüchtig sind. Sondern: Gott selbst beschützt seine Stadt. Dies auch nicht, weil sein Volk aus lauter vorbildlichen und gottesfürchtigen Menschen besteht - sondern "um seines heiligen Namens willen", damit "alle Welt innewerde, daß Israel einen Gott hat" und "alle Königreiche auf Erden erkennen, daß du, HERR, allein Gott bist" (Hes 36,22; 1Sam 17,46; 2Kö19,19)
Oder genauer; Jes 2,2ff: "Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, laßt uns auf den Berg des HERRN gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, daß er uns lehre seine Wege und wir wandeln in seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen."
In Israel erleben wir Geschichte zum Anfassen, oder genauer: Gott zum Anfassen. Es ist das erklärte Ziel der Muslime, die Juden wieder zu vertreiben. Wenn ihnen das gelingt, dann können wir die Bibel nehmen und in den Müll werfen - und die Religion der Juden und die Religion der Christen gleich mit. Dann ist unser Gott und mit ihm unser Glaube wertlos. Wenn die Juden aber bleiben - nicht weil sie so stark und tüchtig sind, sondern weil Gott sie schützt - dann sollten wir und viele andere Menschen die Bibel wesentlich ernster nehmen, als wir das jetzt tun. Denn dann ist sie wirklich "Gottes Wort"; dann steht darin all das, was Gott uns zu sagen hat; all das, was wir zum Leben und zum Sterben brauchen. Oder wie Mose sagt; 5Mo 32,47: “Denn es ist nicht ein leeres Wort, sondern es ist euer Leben."
Das Problem ist bloß, der Konflikt wird noch eine Weile dauern. Es ist sehr fraglich, ob wir dessen Ende erleben. Trotzdem müssen wir irgendwie Stellung beziehen. Denn es steht geschrieben: "Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen."
Amen.
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