Presse-Andachten
Für Rosi (08. 03. 08)
Diese Zeilen sind ganz speziell für Rosi geschrieben. Für die Rosi, die mit beiden Beinen tatkräftig im Leben steht; die ihren Job mit Leib und Seele verrichtet und sich freut, wenn sie gemütliche Kollegen auf Trab bringen kann. Mit Rosi kann man Pferde stehlen! Nur an einem Punkt ist sie stur: Sie lehnt es ab, die "Worte aus der Kirche" zu lesen. Dafür habe sie keine Zeit. Außerdem seien die zu langatmig.
Tja, was soll man da nur machen? Es einmal mit Humor versuchen? Und den englischen Prediger Spurgeon zitieren: "Millionen Menschen leben weit entfernt von Gott. Sie kümmern sich nicht um ewige Dinge und sorgen mehr für ihre Katzen und Hunde als für ihre Seelen." Rosi hat eine Katze. Für die sorgt sie sehr zuverlässig; aber um ihre Seele sorgt sie sich nicht.
Oder soll man ihr mit klugen Argumenten kommen? Dafür ist hier nicht genug Platz. Außerdem würde es ohnehin nichts nutzen. Rosi weiß, was sie will. Und was sie nicht will, das will sie nicht. Deshalb nur eine kleine Geschichte: Vor vielen, vielen Jahren, seinerzeit, in der DDR, kam ein Polizist auf unsere Arbeitsstellen, um die Lehrlinge für seine Firma zu werben. Er war ein netter Kerl, aber auch eine "tiefrote Socke", kämpferisch, zu tausend Prozent vom Sieg des Sozialismus überzeugt. Mich wollte er bei der Polizei nicht haben, dennoch haben wir gelegentlich diskutiert. So erzählte er mir, er habe einmal sein Taschenmesser verloren. Er hätte gesucht und gesucht, es aber nicht gefunden. Dann habe er gebetet; nochmals gesucht und das Messer tatsächlich gefunden. Aber, so war er überzeugt, das hatte natürlich nichts mit Gott zu tun. Durch das Beten sei er nur ruhiger geworden; dadurch habe er dann konzentrierter und gründlicher suchen können.
Eine kleine, an sich belanglose Episode. Aber er konnte sie nicht vergessen. Sie hatte sich dem kämpferischen Atheisten eingeprägt. Sie gab ihm zu denken. So dürfte es im Leben vieler Menschen Momente gegeben haben, wo Gott angeklopft hat. Ganz leise, aber doch so, daß wir es gespürt haben. Gott hat uns gewissermaßen eine Tür gezeigt. Es liegt nun an uns, ob wir die Schultern zucken, uns umdrehen und weggehen. Oder ob wir versuchen, diese Tür zu öffnen, um zu schauen, was dahinter verborgen ist.
Wir könnten das mit dem Beten bei passender Gelegenheit ja (wieder) einmal probieren. Wie bei einem Experiment: einfach testen, ob Gott antwortet. Oder wir könnten Christen fragen, warum sie glauben und was sie mit Gott erlebt haben. Oder wir könnten ernsthaft in der Bibel nachschlagen. Es gibt viele Möglichkeiten. Entscheidend ist nur, daß wir dran bleiben. Daß wir diesen Fragen auf den Grund gehen. Daß wir nicht locker lassen, bis wir sicher wissen: ist was dran an Gott und Jesus Christus - oder ist es das nicht?
Liebe Rosi, wer weiß, vielleicht stehst auch Du einmal vor dieser Tür? Ich kann Dir versichern, dahinter warten große Abenteuer!
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