Presse-Andachten
(2000)
Wir leben im 'christlichen Abendland'. Allerdings, wer weiß denn noch, was das eigentlich heißt - christlich? Deshalb in mehreren Folgen eine kurze Vorstellung des christlichen Glaubens. Frei nach dem Motto:
Christlicher Glaube - was habe ich davon?
1. Vergebung.
Ein junger Mann hat zwei Frauen mißhandelt und getötet. Er wird gefaßt und verhört. Anschließend stellt ein Polizist fest: "Die Tötungen sind ihm völlig gleichgültig". So stand es in der Zeitung. Ein Mensch scheinbar ohne jedes Gewissen. Er tötet und es läßt ihn kalt.
Ein Extremfall. Trotzdem, das Gewissen ist ein Ding, das allmählich aus der Mode zu kommen scheint. Vom Bundeskanzler bis zum kleinen Schwarzarbeiter, in allen Schichten unserer Gesellschaft gibt es Menschen, die Unrecht tun - und es läßt sie kalt. Es wird mit der größten Selbstverständlichkeit gelogen und betrogen. Gewissen? Wieso, das machen doch alle? "Der Ehrliche ist der Dumme." Aufrichtigkeit, Wahrheit, Gerechtigkeit . . . ? Gott sei Dank, es gibt sie noch; mehr als man vielleicht denkt. Aber sie werden immer weniger.
Da läuft etwas schief. Denn Menschen ohne Gewissen sind Menschen mit einer verletzten, kranken Seele. Denn gesunde Menschen spüren, wenn sie Unrecht tun. Und sie leiden darunter. Es kann sehr schmerzlich sein, wenn das Gewissen uns anklagt.
Vielleicht am Grab lieber Menschen. Das haben wir versäumt, jenes mußte noch gesagt werden . . . Aus, vorbei. Wir können es nicht wieder gut machen. Oder im Straßenverkehr: ein Augenblick Unachtsamkeit und großer Schaden ist entstanden. Was würden wir geben, wenn wir die Zeit zurückdrehen und alles ungeschehen machen könnten. Zu spät. Unser Ehepartner, die Kinder, Eltern, Nachbarn, Kollegen - wir haben sie verletzt, sind schuldig geworden . . . Vieles würden wir ungeschehen machen. Wenn wir denn könnten.
Gott weiß das. Er ist bereit, uns unsere Schuld zu vergeben. Uns die Last unserer Vergangenheit abzunehmen. Es ist ein Geheimnis, aber es 'funktioniert'. Unzählige Christen haben es erlebt: Das Alte ist vergangen. Ich kann völlig neu anfangen, vor Gott, vor mir selber und auch vor den Menschen an meiner Seite.
Christlicher Glaube ist das Angebot: Wenn deine Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Scharlach, soll sie doch weiß wie Wolle werden!
2. Hilfe
Da muß jemand ins Krankenhaus, vielleicht eine nicht ganz einfache Operation. Wie wird es ausgehen? Werde ich jemals wieder ganz gesund?
Zwei Banken sollen vereinigt werden. Tausende sind von Entlassung bedroht. Und mein Arbeitsplatz? Werde ich künftig noch zu recht kommen?
Wir werden älter; manches fällt uns schon spürbar schwerer. Was wird, wenn meine Kräfte noch mehr nachlassen?
Wir alle haben Fragen, auf die wir keine Antwort wissen. Wir kennen Momente, wo uns alles zu viel wird. Momente, in denen wir vor Einsamkeit heulen möchten.
Der christliche Glaube weiß von einem, der auch in solchen Zeiten bei uns ist. "Ich bin bei euch alle Tage", hat Jesus Christus versprochen. Und er hält sein Wort!
Bedauerlicherweise hat er nicht versprochen, alle Schwierigkeiten von uns fern zu halten. Auch Christen kennen schwere Stunden. Aber es eine große, unbeschreibliche Hilfe, in solchen Stunden jemanden zu haben, zu dem ich beten kann. Jemanden, dem ich buchstäblich mein Herz ausschütten kann. Jemanden, der mit unendlicher Geduld zuhört. Und vor allem jemanden, der mir auch antwortet und "meiner Seele große Kraft gibt".
Überall auf der Welt leben Menschen in dieser Gewißheit: Ich weiß nicht, was die Zukunft mir bringt. Aber ich weiß, daß Jesus Christus bei mir ist. Auch wenn es ganz schwer werden sollte - er läßt mich nicht allein. Krankheit, Geldprobleme, Nöte in der Familie . . . Es gibt jemanden, der mir hilft.
Das alles ist ein Geheimnis; aber es ist keine Einbildung. Man kann das buchstäblich ausprobieren. Dieses Grundangebot des christlichen Glaubens gilt jedem Menschen:
"Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird es gut machen."
3. Schutz
Eine Frau, etwa 45 Jahre alt, geht zu Bett wie jeden Tag. Mitten in der Nacht - so erzählt sie - wacht sie plötzlich auf. Sie verspürt einen starken Druck auf dem Brustkorb und bekommt keine Luft mehr. „Es war fast, als sei eine Katze auf mich gesprungen.“ In diesem Haus gibt es keine Katzen. Es war auch kein Traum. Sie weiß bis heute nicht, was es war. Sie weiß nur, sie war zu Tode erschrocken.
Ihr Mann kommt abends nach Hause. Vor dem Tor zum Nachbar-Grundstück spürt er instinktiv, da ist jemand. Dort steht aber niemand. Er fühlt genau, etwas Merkwürdiges ist ganz in seiner Nähe. Aber er sieht nichts. Am nächsten Tag stirbt in diesem Haus ein Mensch.
Über solche Dinge wird ungern gesprochen. Dennoch gehen manche Gerüchte um: dort habe es mal gespukt; in diesem Haus hört man eigenartige Geräusche, Stimmen, Ketten klirren; von Widergängern wird gemunkelt. Menschen werden von schlimmen Träumen geplagt oder leiden unter unerklärlichen Angstzuständen usw. usw.
Schon Goethe wußte: 'Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich träumen läßt.' Wer derartiges erlebt hat, weiß wovon die Rede ist. Wer es nicht kennt, freue sich und tue alles, daß dies so bleibt.
Ein äußerst umfangreiches, schwieriges und sensibles Thema. Trotzdem, Christen brauchen dies alles nicht zu fürchten. Sie wissen: Jesus Christus kann uns vor diesen Dingen schützen. Und dort, wo sie sich bereits eingenistet haben, kann er gründlich Schluß damit machen. Er kann sie vollständig verjagen und Frieden schaffen
Leider ist das nicht ganz so einfach, wie es hier steht. Häufig braucht es Hilfe von Christen, die sich auf dem Gebiet auskennen. Und davon gibt es hierzulande nur wenige. Dennoch, es ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Wir sind diesen Dingen nicht ohnmächtig ausgeliefert. Es gibt einen, der ist stärker als alle dunklen Kräfte.
Die am Anfang geschilderten Phänomene sind mehrmals aufgetreten. Dann haben beide, der Mann und die Frau, mit einem 'christlichen Experten' gebetet - um Hilfe für sich und ihr Haus. Danach sind diese Sachen nicht mehr passiert. Ich kann das bestätigen. Denn es sind meine Eltern.
4. Zukunft
"Kirche vertröstet nur aufs Jenseits . . ." Diese Behauptung ist schlicht Quatsch. Der Glaube hat fürs 'Diesseits' wahrhaft mehr als genug zu bieten. Trotzdem, so ganz falsch ist sie denn doch nicht. Das 'Jenseits' ist tatsächlich ein großer Trost.
Was ist schon ein Menschenleben? Zuerst kann man es kaum erwarten - 18 werden und selber Geld verdienen. Mit 30 vielleicht das erste Staunen, wie schnell doch die Zeit vergeht. Es folgen die 'besten Jahre' und plötzlich ist man 50. Hier zwickt es, da sticht es. Man ist nicht mehr der Jüngste. Dann die Rente. Und danach - warten auf das Ende? Sollte das wirklich alles sein?
Vielleicht kommt auch alles ganz anders. Ein junger Mensch erleidet einen Unfall und muß fortan im Rollstuhl sitzen. Ein Kind wird geboren, behindert; es wird niemals richtig gesund sein. Nutzloses, leeres Leben?
Selbst wenn es nicht so schlimm ist - wir alle erleben früher oder später Zeiten, wo das Leben sinnlos scheint. Ein naher Mensch stirbt, eine Beziehung zerbricht, berufliche Erwartungen werden zerschlagen, Krankheiten durchkreuzen unsere Pläne . . . Wie oft zerplatzen Hoffnungen wie Seifenblasen? Wie viele spielen mit dem Gedanken, ihrem Leben ein Ende zu setzen? Weil sie nicht wissen, wozu sie überhaupt noch hier sind.
Christen kennen das auch. Aber sie haben die Gewißheit: der Tod ist nicht das Ende. Denn Gott wird mich auferwecken. Ich werde in der Ewigkeit bei Gott sein. Schwere Zeiten können sehr lange dauern, aber sie gehen vorüber! Sie werden ein gutes Ende nehmen. Allerspätestens nach dem Tod. Dann werden alle meine Sorgen und Schmerzen Vergangenheit sein. Es wird es keinen Ärger, keinen Streit, keine Sorgen mehr geben. Auch keine Krankheit. Rollstühle werden nicht mehr gebraucht. Der Behinderte wird gesund und stark sein wie alle anderen.
Warum man das glauben sollte? Z. B. weil Jesus Christus auferstanden ist. Weil man seine Hilfe tagtäglich erleben kann. Wer diese Hilfe erlebt hat, der weiß es einfach - das Beste kommt noch!
Die Bibel macht keine leeren Versprechungen, wenn sie sagt: Gott macht alles neu. Er wird abwischen alle Tränen von unseren Augen und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein. Wir werden unaussprechliche Freude erleben.
5. Gerechtigkeit
Einige Politiker haben gegen Gesetze verstoßen. Es gibt große Aufregung und heftige Diskussionen - aber wirkliche Konsequenzen . . .? Der kleine Parksünder wird - verhältnismäßig - viel strenger bestraft. Die Kleinen hängt man, die Großen läßt man laufen?
Einige dieser Vergehen sind zufällig ans Licht gekommen. Wie viel weitere werden erfolgreich vertuscht? Wie viel Betrügereien gibt es, die nie bekannt werden?
XY hat böse Verleumdungen verbreitet. Die Verteilung der Erbschaft war nicht in Ordnung. Die Arbeitsstelle ging verloren wegen irgendwelcher Kungeleien. Das hat man gestohlen. Dort wurde jemand bedroht . . . Tagtäglich geschieht Unrecht, das niemals bestraft wird.
Die Bibel benutzt bei diesem Thema eine eindeutige Sprache: Gott ist gerecht. Gott ist Wahrheit. Er ist buchstäblich wie Licht. Bei Gott gibt es nichts Trübes oder gar Dunkelheit. Deswegen kann und wird er all die Heuchelei, Lüge und Ungerechtigkeit nicht durchgehen lassen.
"Wir müssen alle erscheinen vor dem Richterstuhl Christi, damit ein jeder seinen Lohn empfange für das was er getan hat, es sei gut oder böse." Mit anderen Worten: Gott schaut lange zu. Doch es wird der Tag kommen, wo seine Geduld zu Ende ist. Dann wird er allem Bösen ein Ende setzen und für Gerechtigkeit sorgen. Das wird sogar soweit gehen, "daß die Menschen Rechenschaft geben müssen von jedem unguten Wort, das sie geredet haben." So steht es in der Bibel.
Sicher, das klingt wie absoluter Blödsinn. Kein Mensch kann sich vorstellen, wie das geschehen soll. Trotzdem ist es im Grunde ganz einfach: Entweder es gibt keinen Gott; dann kann jeder machen, was er will. Oder es ist was dran am christlichen Glauben und es gibt tatsächlich einen 'Gott im Himmel'; dann aber meint der seine Gebote ernst und läßt sich nicht auf der Nase herumtanzen. Von niemanden.
Für den christlichen Glauben ist auch das so sicher wie das Amen in der Kirche: Selbst wenn alles dagegen spricht, unsere Welt ist gegründet auf Wahrheit und Gerechtigkeit.
6. Begnadigung
"Gott will mit mir nichts zu tun haben. Ich habe während des Konfirmanden-Unterrichtes in der Kirche Orgelpfeifen vertauscht und Kaugummi in die Bibel geklebt." Jugendstreiche einer temperamentvollen Dame. Aber gibt es nicht tatsächlich Gründe, weswegen Gott sich von uns abwenden müßte?
"Ich habe viele Menschen kennengelernt; und ich bin heute überzeugt, daß jeder Mensch - jeder! - seine dunklen Geheimnisse hat", meint ein alter Pfarrer. Vielleicht hat er recht, vielleicht auch nicht? Fest steht jedoch, der christliche Glaube ist für genau die Menschen gemacht, die solche dunklen Geheimnisse mit sich herumschleppen.
"Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Ich bin gekommen die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten." Die Bibel ist voll solcher Aussagen. Gott hätte allen Grund, uns mit unseren Geheimnissen alleine zu lassen. Aber er tut es nicht. Im Gegenteil, er geht uns nach und bietet immer wieder an, uns diese Dinge abzunehmen.
Es läßt sich nur schwer in verständliche Worte fassen: Vor 2000 Jahren kam Gott auf diese Erde. Er wurde Mensch und nahm die dunklen Geheimnisse der Menschheit auf sich. Jesus Christus starb am Kreuz für unsere Schuld. "Die Strafe liegt auf ihm, damit wir Frieden haben können."
Auf diesem Ereignis beruht der christliche Glaube. Gott hilft uns, weil Jesus Christus für uns gestorben ist. Nicht unsere guten Taten, Kirchgänge oder Geldspenden stimmen Gott freundlich, sondern einzig und allein das, was damals geschehen ist.
Aber genau das ist das ganz Große. Es kommt nicht auf uns an. In unserem Leben mag gewesen sein was will, Gott hat sich nicht abgewandt. Er weiß, wer wir sind. Er kennt uns. Und - er liebt uns.
Das allerdings läßt sich unmöglich in Worte fassen; das muß man erlebt haben: Wir dürfen beten. Dürfen alle dunklen Geheimnisse zu Gott bringen; können unsere Schmerzen, Ängste, alles, was uns bewegt, unserem Vater im Himmel sagen. Und er wird antworten - weil Jesus Christus für uns gestorben ist.
7. Veränderung
Mein Freund, der Ex-Stasi-Offizier, hat allerhand erlebt. Gott hatte ihm buchstäblich das Leben gerettet; ihn vom Selbstmord abgehalten. Nach der Frage "Was hat der Glaube in deinem Leben verändert?" überlegt er lange. Dann antwortet er:
"Vor einem Jahr hatte ich ein ganz anderes Verhältnis zum Geld. Immer machte ich mir Sorgen darum, ob die Familie materiell abgesichert ist, für heute und für übermorgen. Jede unnütz ausgegebene Mark warf ich meiner Frau und noch mehr mir vor. Jede Preiserhöhung, jede Lohneinbuße trieben in mir den Zorn hoch. Oft gab es deswegen Streit beim Abendessen. Seit ich an Gott glaube, habe ich damit kein Problem mehr. Mir wird täglich deutlich, daß Gott für mein Auskommen sorgt. Ich habe das Vertrauen, daß er das auch in Zukunft tun wird.
Der Geiz ist von mir gewichen. Früher habe ich berechnet, was wohl der Gast, der uns zum Essen besucht, für Unkosten bereiten wird. Heute spende ich mit ehrlicher Freude Geld für Menschen in Rumänien, für Krebskranke oder für Waisenhäuser in Russland.
Ich bin Geringverdiener und meine Frau bekommt schon Jahre Arbeitslosen-hilfe. So dicke haben wir es nicht. Aber ehrlich, ich trauere diesem gespendeten Geld nicht nach. Im Gegenteil, es macht mich froh. Und Gott sorgt in wunderbarer Weise dafür, daß für unseren Familienunterhalt genug übrig bleibt.
In mir ist auch eine innere Ruhe eingekehrt. Vor einem Jahr hatte ich schlimme Depressionen, kam über das Wochenende gar nicht mehr aus dem Bett heraus und wollte keinen sehen. Das ist wie weggeblasen. Ich denke, das ist so, weil ich nach Jahren endlich das gefunden habe, was ich immer suchte.
Ich bin alkoholkrank und habe seit mehr als drei Jahren keinen Schluck mehr zu mir genommen. Abstinent zu bleiben ist sehr schwer. Einen Rückfall kann man nicht ausschließen. Aber jetzt fühle ich mich in dieser Sache ganz stark. Seit dem Tag, als Jesus mein Herr wurde, bemerke ich, daß er versucht mich zu verändern. Es sind zwar erst Anfänge gemacht, aber ich weiß, ich bin im richtigen Bahnhof angekommen."
Das Große am christlichen Glauben ist, daß er viele kleine Dinge verändert.
Dieses Dokument downloaden als PDF-Datei.