Presse-Andachten
Dunkelheit? (09. 04. 05)
Ein Bekannter schreibt in seinen Lebenserinnerungen: "Der Tod löst Bestürzung und Trauer aus, obwohl jeder Mensch weiß, dass auch er eines Tages den Weg in die Dunkelheit antreten wird. Es bleibt die Frage, was wird nach meinem Tode, gibt es eine Auferstehung, gibt es eine Wiederkehr? Alle Philosophen können darauf keine Antwort geben; genau so wenig wie auf die Frage, wo war der Mensch vor seinem Erdendasein? Alles bleibt im Dunkel. Man kommt aus dem Dunkel, tritt in das Licht und versinkt wieder in der Dunkelheit. Der Lichtstrahl erhellt den einen länger, den anderen kürzer. Weil der Mensch nicht weiß, wie lange er die Helligkeit erleben kann, sollte er sie bewußt nutzen, damit er glücklich und zufrieden sein Leben meistert."
Dies dürfte in sehr feiner Weise beschreiben, was viele Menschen - bewußt oder unbewußt - empfinden: "Alles tun, damit das Leben heute hell und glücklich wird, denn was danach kommt, ist dunkel und ungewiß." Da steckt viel Weisheit drin. Auch der christliche Glaube stimmt dem ausdrücklich zu! "Kaufet die Zeit aus", schreibt der Apostel Paulus. Verliert euch nicht in nutzlosen Träumereien; jagt nicht unerreichbaren Wünschen hinterher; laßt euch nicht täuschen oder vertrösten - schon gar nicht auf das Jenseits.
Aber damit das Leben auch tatsächlich so hell wird, wie Gott sich das gedacht hat, bietet er uns ein weiteres, zusätzliches Licht an. "Das Licht der Welt", sagt die Bibel. Genauer: Gott selbst will uns helfen, daß unser Leben gut wird. Allerdings, auch und gerade bei diesem "Licht der Welt" sollte man sehr genau darauf achten, daß man nicht durch religiöse Träumereien getäuscht oder vertröstet wird. "Seid nüchtern und wachsam", sagt die Bibel. Aber sie verspricht auch: "Wer von ganzem Herzen sucht, von dem wird Gott sich finden lassen."
Gott suchen kann man auf unterschiedlichste Weise. Die drei wichtigsten sind: 1) "Der Glaube kommt aus der Predigt". Wenn man im Gottesdienst eine Predigt hört, kann es sein, daß Gott dadurch zu uns spricht und unser Leben verändert. 2) "Wer den Namen des Herrn anruft, soll gerettet werden." Wer ernsthaft zu Jesus Christus betet, kann erleben, daß der ihm antwortet. 3) "Wenn zwei oder drei einig werden, worum sie beten, dann wird Gott ihre Bitte erfüllen." Man sucht sich jemanden, der Erfahrung im Glauben hat, und bringt das Leben mit dessen Hilfe ins Licht. (Die dritte Methode dürfte die erfolgversprechendste sein.) Wem dies alles nicht zusagt, dem bleiben noch immer die vertrauten Worte: "Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe . . ."
Was kommt nach dem Tod? "Alle Philosophen können darauf keine Antwort geben." Alle Theologen auch nicht. Aber wer einmal erlebt hat, wie "das Licht der Welt" sein Leben verändert hat, der weiß, daß Ostern und Auferstehung mehr ist als leeres Gerede. Und er vermag zu glauben, daß Jesus Christus auch uns begleiten kann durch das Dunkel des Todes hindurch in ein unzerstörbares, strahlendes Licht - in die ewige Heimat bei unserem Vater im Himmel.
Dieses Dokument downloaden als PDF-Datei.