Frommes Allerlei
Hoffnung
"Selig sind, die nicht sehen und doch glauben."
Ein Wort wie ein Fluch!
Mitten im Tod festhalten, daß es doch Leben gibt - für mich?
Mitten in der Hölle glauben, daß es noch Himmel gibt - für mich?
Inmitten trübem, grauen, unendlichen Nichts vertrauen, daß doch Licht kommt - zu mir?
"Gott ist Liebe."
Hohn, kalter zynischer Hohn.
Der Tod grinst; die Hölle lächelt; das Nichts kichert.
Sie amüsieren sich prächtig: "Die größte Lüge, die je ausgesprochen wurde."
"Gott ist Liebe."
Ein Wort, das eine Unterschrift trägt.
Unterschrieben mit Blut, Tränen, Schmerz, Nichts, Hölle, Tod.
Unterschrieben mit dem verzweifelten Schrei: 'Warum?'
"Warum hast du mich verlassen?"
Für mich?
Für mich verhöhnt, bespuckt, geschlagen, gequält, gekreuzigt, getötet? Für mich?
Es gibt nichts anderes. Keinen noch so winzigen Funken Hoffnung.
Nur diesen einen: den, der dort hängt und schreiend stirbt.
Er ist tot und es ist Nacht.
Was bringt mir diese Nacht?
Maria
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